Dokumentation
Bubendorf 15.2 Obertal
Der Unterbau der Scheune ist in Bruchstein gemauert und weist an den Traufseiten drei Paare von übereinander angeordneten Lüftungsschlitzen auf. Die Giebelseiten zeigen eine grosse mittige Oeffnung, neben der auf beiden Seiten zwei übereinander stehende Lüftungsschlitze erscheinen. Auf diesem Unterbau ruhte ursprünglich eine Dachkonstruktion, deren Schwellen als starker Kranz das durch die zahlreichen Oeffnungen unterteilte Mauergeviert zusammenhielten und die Dachlast auf die Traufwände verteilten. Bei der später erfolgten Erhöhung des Gebäudes entfernte man den Schwellenkranz und setzte einzelne Mauerpfeiler auf den bestehenden Unterbau, sodass die zwischen den senkrechten Oeffnungen bestehenden schmalen Mauerpartien Punktlasten zu tragen hatten, denen sie nicht gewachsen waren. Mehrere Mauerpartien trennten sich voneinander durch senkrechte Risse und knickten stellenweise auch aus. Für den bei der Aufstockung erstellten Dachstuhl stand offensichtlich nur wenig Holz mit schwachen Dimensionen zur Verfügung. Eine ähnliche aber fachgerecht ausgeführte Erhöhung erfuhr die benachbarte Scheune 15.1.
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Diepflingen 19.1 Glanzmatt
Die Scheune liegt heute mitten im intensiv bewirtschafteten Talboden des Homburgerbaches. Dem kundigen Betrachter ruft sie die im Baselbiet früher so häufigen und begehrten Wässermatten ins Bewusstsein. Tiere wurden hier nicht untergebracht, sondern Heu gelagert, sei es für den eigenen Gebrauch oder zum Verkauf. Weil beim Bau des ersten Hauensteintunnels die bedeutendsten Quellen des Homburgerbaches nach Olten abgeleitet wurden, war seit der Mitte des 19. Jahrhunderts das Wässern der Matten kaum mehr möglich. Vielleicht diente das Gebäude auch zum Trocknen einer Spezialkultur wie Tabak. Unter dem ursprünglichen, kräftigen Dachstuhl wurde der gemauerte Unterbau mehrfach den sich ändernden Bewirtschaftungsformen des zugehörigen Grundstücks angepasst.
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Lampenberg 33.3 Leimenweid
Die Flur Leimenweid ist schon auf einer Planskizze von 1678 als Weide bezeichnet. Diese Nutzung widerspiegelt auch der zugehörige Weidstall: er steht am oberen Rand der Parzelle und verfügt über kein Heulager. Im gemauerten Stall lassen ausser der sichtbaren Türöffnung zwei zugemauerte Oeffnungen vermuten, dass im Inneren für den Hirten ein kleiner Bereich mit Tür und Fenster vom Stall abgetrennt war. Während die meisten Weidställe des Kantons in den Sömmerungsgebieten des Hochjura liegen, ist dieser kleine Stall eines der seltenen erhaltenen Zeugnisse von Weidenutzung im Tafeljura aus der Zeit der Dreifelderwirtschaft.
Langenbruck 34.7 Lauchweid
Beim Weidstall Lauchweid stand der westliche Teil der talseitigen Mauer offenbar auf schlechtem Grund. Die südwestliche Mauerecke des Weidstalls hatte sich zusammen mit anschliessenden Partien teilweise abgelöst und drohte einzustürzen. Die Wand wurde 2023 solide abgespriesst, die zerrissenen Teile ausgeräumt, ein tiefer, nicht sichtbarar Betonriegel vorgestellt, die Mauerecke unterfangen und die schadhaften Partien mit Kalkmörtel wieder aufgemauert. Die Talseite erhielt eine neue Dachrinne und die Schäden am Dach wurden behoben.
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Langenbruck 34.8 Saales/Schönthal
Die Weidscheune auf Saalegg gehört zum Kernbereich des ehemaligen, im 12. Jahrhundert gegründeten Klosters Schönthal. Der ursprüngliche Klosterbesitz erstreckte sich über weite Teile der Gemeinde Langenbruck. Mit der Säkularisierung ging das Kloster 1529 an das Spital in Basel über. Die weiter entfernten Sennhöfe wurden verkauft, auf den nähergelegenen wohnten Lehensleute. Das Kloster mit seinen beiden Lehen, das vordere und das hintere Schönthal, war das Zentrum des weitläufigen Schönthalgutes. Das Spital setzte die Wohn- und Wirtschaftsgebäude nach und nach in einen guten Zustand. Der Betrieb umfasste auch eine Ziegelhütte, eine Mahl- und eine Sägemühle sowie zwei Weiher.
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Maisprach 41.1 Berg
Die Scheune zeigte 2014 Anzeichen von Verfall: das Dach war schlecht unterhalten, der Bereich der Aufschieblinge und der Ort schadhaft, der Verputz stellenweise abgefallen. 2014 konnte der Verein Baselbieter Feldscheunen die Deckung in Ordnung bringen. Anschliessen besserte der Eigentümer unter der Anleitung des Vereins die Schäden am Mauerwerk aus. Es galt, dem alten Verputz auf der Südseite besondere Sorgfalt zu widmen: er bietet unglaublich vielen Insekten die Möglichkeit zur Ablage der Eier.
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Bennwil 08.10 Hornet
Das Erdgeschoss wurde als Stall genutzt. Der Zugang erfolgt am nördlichen Giebel durch eine rundbogige Türe, deren Hausteingewände einfach gefast ist. Beidseits der Türe sind zwei Fensterchen angeordnet. Gegenüber dem Eingang, in der hangseitigen Mauer, befindet sich eine Lichtnische. An der vom Eingang gesehen rechten Seite des Stalls befindet sich immer noch eine Futterkrippe. In der Ecke links vom Eingang weist die Decke eine kleine Luke auf, durch die man über eine Leiter ins Obergeschoss gelangt. Fünf firstparallel angeordnete Balken tragen die Bretter des Heubodens. Das Obergeschoss diente als Heulager. Es ist über eine Tür von Süden her zugänglich. Gegenüber, in der Nordwand, ist im Inneren eine mit Backsteinen zugemauerte Öffnung sichtbar. Sie war ebenso breit wie die Tür, hatte aber eine Fensterbrüstung. Heute bleibt von der ehemaligen grossen Öffnung nur ein schmaler Luftschlitz übrig. In beiden Traufwänden sind je zwei Luftschlitze angeordnet.
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Eptingen 20.09 Niederbölchen
Das Gebäude oberhalb des Hofes Niederbölchen wurde als Weidstall zur Sömmerung von Vieh errichtet. Seine Umfassungswände sind mit Bruchsteinen ausgeführt, für das Holzwerk fanden zum grossen Teil Balken Verwendung, die schon in einem früheren Bauwerk verbaut gewesen waren. Deshalb ist es nicht möglich mit einer Jahrringanalyse ein Baudatum zu bestimmen. Die Holzkonstruktion lässt sich anhand ihrer Ausführung irgendwo zwischen der Mitte des 17. Jahrhunderts und dem ausgehenden 18. Jahrhundert einordnen. In der Hütte wurden die Kühe während der Nacht, bei schlechtem und zum Melken auf zwei Lägern eingestallt. Es fällt auf, dass im Unterschied zu den schmalen Lüftungsschlitzen in der westlichen Traufwand ein einzelnes grösseres Fenster angeordnet ist. War dahinter ein Verschlag abgetrennt, in dem der Hirte während der Weidesaison hauste? Zum Brunnen hin lag noch im 20. Jahrhundert ein kleiner Anbau für die Melkutensilien.
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Eptingen 20.3 Chürzi
Die Chürzischeune steht in einem südöstlich ausgerichteten, stufenweise abfallenden Hang und ist in der weiteren Umgebung von Wald umschlossen. Das offene Land wird als extensive Weide landwirtschaftlich genutzt. Die gesamte Parzelle ist als kantonales Biodiversitätsförderobjekt erfasst, und zwar als Biodiversitätsförderfläche der Qualtitätsstufe II und überlagernd als BFFVernetzungsfläche. Innerhalb dieser ökologisch wertvollen Umgebung bildet die Scheune mit den begleitenden Nussbäumen ein interessanter Blickfang vom gegenüberliegenden Wanderweg, der auf die Challhöhe und ins Bölchengebiet führt. Bei der Gestaltung der natürlichen Scheunenumgebung wurde deshalb besondere Rücksicht genommen. Um den Mauerfuss trocken halten zu können, wurden sickerfähige Kalksteinschroppen angefüllt und mit grobem Mergel überdeckt. Der an der Südseite bestehende Vorplatz wurde mit einer Trockensteinmauer neu umfasst, mit Kalksteinschroppen angefüllt und mit einem Mergelbelag eingedeckt. Die Bauhöhe des Platzes wurde wenig angehoben, um in der Anfüllung die ehemalige Mistgrube zu überdecken. Beim Haupteingang wurde die bestehende Befestigung des Untergrunds belassen. Leider musste ein Nussbaum gefällt werden. Untersuchungen durch einen Baumpfleger ergaben, dass dieser zu kollabieren drohte. Die restlichen drei verbliebenen Nussbäume wurden ebenfalls begutachtet und erhielten einen Pflegeschnitt. Während zwei Arbeitstagen des VBF wurden in der näheren Umgebung Asthaufen erstellt.
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Sissach 61.5 Hinteri Egg
Die Scheune ist weithin sichtbar und fällt durch ihr ungewöhnlich steiles Dach auf. Der talseitige Giebel ist bis zum First, die übrigen Umfassungswände sind bis zu den Bundbalken gemauert, und das nordseitige Giebeldreieck, mit unverschliessbarer Einbringöffnung, ist mit Brettern verschalt. Mauerschlitze belüften den Heuraum an den Traufseiten, der Zugang zum Heuboden erfolgt ebenerdig von Norden her, südseitig ermöglicht eine grosse Aussparung im Mauerwerk, gelagertes Heu oder Garben auf einen Wagen zu laden. Fünf orthogonal zur Firstrichtung verlegte Balken tragen die Bretter des Heubodens. Eine Tür erschliesst das bergseitig ins abfallende Terrain eingeteufte Erdgeschoss, das nur durch zwei kleine Fensterchen erhellt wird. Gegenüber dem Eingang, in der westlichen Traufmauer, befindet sich eine Lichtnische. Der spärlich belichtete Stall bot den Ochsen, die den Pflug und die Fuhrwerke zogen, einen dunklen und kühlen Rückzugsort, wenn es heiss wurde und das Ungeziefer plagte. Der dunkle Raum soll auch einem Klauenschneider für längere Zeit Unterschlupf geboten haben.
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Tecknau 62.1 Aleten
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Waldenburg 67.001 Hinterer Gerstel
Die Lichtung im Hinteren Gerstel war mit Scheune , Heuwiese und Weide, mit zahlreichen
Obstbäumen und einem Laufbrunnen eine kleine landwirtschaftliche Einheit.
Die Weidscheune misst im Grundriss ca. 8 m im Geviert. Im Westen ist mit Aufschieblingen ein
Vorbau angehängt, der im Erdgeschoss zur Hälfte verschalt ist. Er enthielt einen Tränkebrunnen. Der
Stall hat zum Vorbau hin eine breite Toröffnung und einer Stalltüre. Der Heuboden ist von der
Ostseite her ebenerdig zugänglich.
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Ziefen 72.2 Riedbach/Bloond
Das Schürli hat seit seiner Errichtung keine wesentlichen Veränderungen erfahren. Es steht teilweise auf dem gewachsenen Felsen. Deshalb weisen seine Umfassungsmauern keine gravierenden Schäden auf. Der Dachstuhl hingegen ist an seinen Füssen stark beschädigt, obwohl die Deckung gegenwärtig dicht ist. Die Mauerbalken sind teilweise verfault, die meisten Sparrenauflager behelfsmässig repariert, die Aufschieblinge, die den traufseitigen Dachvorsprung bilden sollen, sind entfernt und die Eckverbindungen des Dachstuhls werden mit eisernen Bändern notdürftig zusammengehalten. Auch die Firstpfette hat ernsthafte Schäden. Die Instandstellung bedingt den kompletten Abbau des Dachstuhls.
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Abschlussbericht Erlebnisraum Tafeljura und Verein Baselbieter Feldscheunen mit Rahmenprogramm
Läufelfingen, Rüttiboden Inventar 35/01
Ende Juli 2020 ist die Feldscheune zum grössten Teil renoviert. Es fehlen noch kleinere Arbeiten an den Fundamenten.
Das Gebiet um den Rüttiboden war in alter Zeit wohl ein Sennberg. Intensive Bewirtschaftung mit Ackerbau und Graswirtschaft haben in dieser Höhenlage erst in neuerer Zeit Einzug gehalten. Der Weidstall liegt an ebener Stelle, lang hingestreckt und umgeben von mächtigen schattenspendenden Ahornbäumen. Am Fuss einer bewaldeten Felsrippe und neben einem von hohen Bäumen bewachsenen alten Grenzwall gelegen, ist der Weidstall mit seiner Umgebung ein Teil der überkommenen Kulturlandschaft.
Der Stall wurde gemäss der an einem Fenstersturz sichtbaren Jahrzahl im Jahr 1794 mit steinernen Umfassungsmauern errichtet. Wohl an der Wende vom 19. Zum 20. Jahrhundert erhielt das Gebäude einen neuen, soliden Dachstuhl mit einem kleinen Quergiebel, der den Zugang zum Dachraum erleichterte.
Mit den Neuerungen in der Landwirtschaft verlor der Weidstall im Betrieb des Hofes Reisen an Bedeutung und wurde vernachlässigt. An einigen Stellen führte eindringendes Wasser zu Fäulnis am Holzwerk, vor allem aber bedroht der weit fortgeschrittene Verfall der seitlichen Dachabschlüsse die Existenz des Gebäudes. Mit einem Arbeitstag gelang es dem Verein Baselbieter Feldscheunen, das Dach provisorisch zu dichten. Danach kümmerte sich der Verein um die Geldmittel, die eine fachgerechte Reparatur des Daches sowie der Schäden am Mauerwerk erlauben. Die Restaurierungsarbeiten sollen im Verlauf des Jahres 2020 erfolgen. Die Reparatur der Fäulnisschäden und eine gewissenhafte Reparatur der Eindeckung können, verbunden mit regelmässiger Kontrolle des Daches, den Bestand des Weidstalls über die nächsten Jahrzehnte garantieren.
Titterten, Retschenweid, Inventar 66.6
Im März wurde die vorläufige Sicherung der talseitigen Mauer ausgeführt. Inzwischen wurde die Scheune vermessen und die Berechnung der Kosten einer Renovation durchgeführt.
In der Retschenweid, westlich von Titterten, liegen zwei Feldscheunen nahe beieinander. Während die eine, Inv. Nr. 66.7, zum Ferienhaus umgebaut ist, hat die andere, Inv. Nr. 66.6, seit dem 19. Jahrhundert keine tiefgreifenden Umbauten erleiden müssen.
Die Scheune liegt an einem nach Südosten ausgerichteten Hang, mit der vorderen Traufseite talwärts. Mit Hecken und Feldgehölzen erscheint die ganze Geländekammer ungestört.
Die Scheune ist talseitig durch zwei breite Türen erschlossen, dazwischen liegen zwei Fenster. Die beiden oberen Geschosse waren durch je drei Fenster erhellt, die westlichen sind heute aber vermauert. Die Mauern des Westgiebels reichen heute nur noch in den Eckbereichen bis unter das Dach. Dazwischen wurde das Mauerwerk durch eine Holzkonstruktion ersetzt. Am Ostgiebel erhellen drei Fenster den Stall. Darüber sind in jedem Geschoss schmale Lüftungsschlitze angeordnet. Die heutige Gestalt dieser grossen Scheune entstand wohl in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Die Trauffassade misst ca. 950 cm, die Giebellänge beträgt ca. 1090 cm. Vom Stallboden bis oberkant Dachbalkenlage werden ca. 750 cm gemessen. Der Unterbau umfasst drei Geschosse. Über alle Geschosse ist die Scheune in einen schmaleren West- und einen breiteren Ostteil aufgeteilt.
Im Erdgeschoss liegt im Osten ein tiefer Stall, im Westen ein sehr breiter Stallgang, von dem der hintere Teil durch eine Mauer abgetrennt ist. Über dem Stall liegt der Heuboden, über dem hinteren Teil der Westseite war eine mit einem Fenster versehene Kammer für den Küher eingerichtet, die über eine Treppe vom Stallgang her zugänglich war. Im 2. Obergeschoss liegt im Westen die bergseitig erschlossene Hocheinfahrt, von der aus das Heu ins Heuloch entladen wurde.
Gebäudestruktur und Schäden
Der Hangdruck hat die Rückwand des Stallgeschosses nach innen stark ausbiegen lassen. Über die Deckenstruktur bewirkte diese Kraft eine starke Ausbauchung der talseitigen Trauffassade. Der Aufbau dieser Fassade ist zudem unzweckmässig, weil die beiden oberen Geschosse dreiachsig sind, im Stallgeschoss dagegen in den beiden Mauersäulen Fenster angeordnet sind. Als Reparaturmassnahme wurden deshalb die Fenster oberhalb der westlichen Stalltüre zugemauert. Im Bereich der östlichen Stalltüre sind die schmalen durchgehenden Mauersäulen stark überlastet.
Die westliche Giebelwand zeigt auf der Innenseite einen breiten alten Riss, der wohl der Anlass war, das gemauerte Giebeldreieck auf die Höhe des Bodens der Einfahrt abzutragen und nur die Eckpartien stehen zu lassen. Dieser Riss zeigt sich aber im vor 1993 aufgetragenen Verputz der Aussenseite nicht. Dagegen hat sich in den letzten Jahren weiter nördlich ein breiter neuer Riss gebildet. Auf der Innenseite zeigt sich, dass der vordere Teil des Gebäudes sich um ca. 15 mm in den Boden eingesenkt hat, wohl hervorgerufen durch die tiefe Austrocknung des Lehmbodens in den vergangenen trockenen Jahren. Dieselbe Erscheinung beobachtet man an der Feldscheune beim benachbarten Hof March.
Der Dachstuhl zeigt die Besonderheit, dass die Sparren bis ins Vordach weiterlaufen. Sie stehen am Fuss nicht auf, sondern hängen in der Verzapfung mit den Kehlbalken. Infolge dieser Konstruktion sind auf jeder Seite nur drei Überkämmungen für die Übertragung der im Dachfuss auftretenden Zugkräfte verantwortlich. Sie vermögen durch Verformungen auftretende zusätzliche Belastungen nicht aufzunehmen. Ein massiver Schaden am Dachfuss der Südwest-Ecke wurde nur behelfsmässig repariert. Von diesen ernsten Mängeln abgesehen befindet sich der Dachstuhl aber in einem guten Zustand.
Schlussbericht Verein Baselbieter Feldscheunen und Erlebnisraum Tafeljura
Zeglingen, Leimenrain
Die Wiesen oberhalb von Zeglingen wurden früher zum grossen Teil von ihren Besitzern geheut. Danach standen sie als allgemeine Herbstweide zur Verfügung. Die Eigentümer hätten entgegen dem hergebrachten Recht gerne ihre Flächen auch ein zweites Mal geschnitten, womit aber später nur noch wenig Gras für die allgemeine Weide zur Verfügung stand. Diese Konflikte schwelten in allen Dörfern mit Bergmatten bis zum Zeitpunkt, als das Landeigentum keinen Einschränkungen mehr unterlag. Für den Eigentümer wuchs die Menge an Futter, das er auf seinem Grundstück gewinnen konnte. Wohl aus diesem Grund weist eine Vielzahl der heute noch stehenden Feldscheunen als Vergrösserung des Bergeraums eine Dachkonstruktion mit Kniestock auf. Dabei sind einige von Beginn weg so konzipiert worden, bei anderen ist der Kniestock auf eine bestehende Konstruktion aufgesetzt.
Für die Scheune im Leimenrain wurden einige lange durchgehende Hölzer extra für ihren Bau neu beschafft, aber ein Grossteil des Bauholzes stammt aus Abbrüchen, sei es eines Vorgängerbaus, sei es dass sie von weiter her zugeführt wurden. Die Scheune in ihrer heutigen Form mag ab der Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet worden sein. Bergseitig war ein teilweise ins Terrain eingetiefter Raum für Zugtiere und Gerät abgetrennt Er wurde im 20. Jahrhundert vom Skiclub Aarau, der seinen Sport am gegenüberliegenden Hang ausübte, bescheiden ausgebaut.
Bei der Renovation musste alles Mauerwerk neu erstellt werden. Das zusammengewürfelte Holzwerk befand sich zu einem bedeutenden Teil in schlechtem Zustand und wurde ausgewechselt.